Stößchen: Statistisches zur Sektsteuer
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Früher war nicht nur mehr Lametta, sondern auch mehr Champagner, Sekt und Prosecco: Um gut 20 Prozent ist der Konsum von »Schaumwein« gegenüber 2012 gesunken, hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Warum wir das hier erwähnen? Natürlich wegen der Schaumweinsteuer!
Die wurde 1902 vom Reichstag zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte eingeführt. Auf den damaligen Durchschnittspreis von 2,50 Mark wurden 50 Pfennige aufgeschlagen, weiß wikipedia.
Wo ist die Sektsteuer geregelt?
Heute ist die Sektsteuer, so die umgangssprachliche Bezeichnung, im »Schaumwein- und Zwischenerzeugnissteuergesetz« (SchaumwZwStG) geregelt.
Schaumwein im Sinn dieses Gesetzes sind alle Getränke, die in Flaschen mit Schaumweinstopfen, der durch eine besondere Haltevorrichtung befestigt ist, enthalten sind oder die bei + 20 Grad Celsius einen auf gelöstes Kohlendioxid zurückzuführenden Überdruck von 3 bar oder mehr aufweisen – so die Kurzfassung, die ausführliche Fassung kann in § 1 Absatz 2 SchaumwZwStG nachgelesen werden. Grob gesagt geht es um Champagner, Sekt, Winzersekt, Prosecco, Cava usw.
(Wir möchten an dieser Stelle keinesfalls zum Konsum von Alkohol auffordern, aber haben Sie mal versucht, »Zwischenerzeugnissteuergesetz« nach einer Flasche Sekt auszusprechen...?)
Wie hoch ist die Sektsteuer?
Die Steuersätze betragen aktuell (§ 2 SchaumwZwStG)
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bei weniger als 6 Volumenprozent Alkohol 51 Euro pro Hektoliter (hl); das entspricht 0,38 Euro bei einer 0,75-Liter-Flasche,
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ab 6 Volumenprozent Alkohol 136 Euro pro hl, also 1,02 Euro für eine 0,75-Liter-Flasche.
Wie viel Sekt wird in Deutschland verkauft?
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland also nur noch 267,8 Millionen Liter Schaumwein abgesetzt. Im Durchschnitt trank somit jede Person ab 16 Jahren hierzulande 5,0 Flaschen Schaumwein oder 38 Gläser à 0,1 Liter. Im Zehn-Jahres-Vergleich ging der Konsum um mehr als ein Fünftel (21,2 %) zurück: 2012 hatte jede Person ab 16 im Schnitt noch 6,6 Flaschen beziehungsweise 49 Gläser Schaumwein getrunken.
So die Auskunft des Statistischen Bundesamtes. Wir haben nachgerechnet und festgestellt, dass hier irgendjemand unordentlich eingießt?! Denn bei 5 Flaschen à 0,75 Liter kommen wir auf 37,5 Gläser und bei 6,6 Flaschen à 0,75 Liter auf 49,5 Gläser mit je 0,1 Liter Inhalt.
Dem Staat ist es allerdings egal, ob wir beim Eingießen kleckern oder die Gläser nicht bis zum Eichstrich füllen – Hauptsache er bekommt seine Steuern. Und das ist bei der Sektsteuer gar nicht mal so viel.
Wie viel Sektsteuer nimmt der Staat ein?
2022 nahm der Bund rund 352 Millionen Euro aus der Schaumweinsteuer ein. Damit hatte sie lediglich einen Anteil von 0,04 % an den gesamten Steuereinnahmen des Bundes, der Länder und Gemeinden.
Zum Vergleich: Aus der Biersteuer, die im Gegensatz zur Schaumweinsteuer eine Landessteuer ist, flossen zuletzt 600 Millionen Euro an die Länder.
(mit Zahlen des Statistischen Bundesamtes, Quelle)
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen genussreiche Feiertage und: Engagieren Sie sich gerne für die Sektsteuer!
(MB)