Umsatzsteuer: Neues Tool hilft beim Aufspüren von Betrügern

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Seit einigen Tagen ist ein neues Instrument im Einsatz, mit dem die EU-Staaten Mehrwertsteuerdaten rasch austauschen und gemeinsam verarbeiten können. So sollen verdächtige Netze früher aufgedeckt werden.

Das Transaction-Network-Analysis-Tool (TNA) wird zu einem Zeitpunkt eingeführt, da Recherchen der Medien kürzlich erneut die immensen Kosten des Mehrwertsteuerbetrugs für die Staatshaushalte offengelegt haben, schreibt die EU-Kommission. Dabei profitieren kriminelle Banden auf Kosten ehrlicher Steuerzahler. Die Maßnahme ist Teil der anhaltenden Bemühungen der Kommission für ein modernes und betrugssicheres Mehrwertsteuersystem.

Mehrwertsteuerbetrug erfordert mitunter nur wenige Augenblicke – umso wichtiger ist es, dass die Mitgliedstaaten über Instrumente für ein möglichst rasches und effizientes Handeln verfügen. Die TNA, die seit heute von den Mitgliedstaaten eingesetzt wird, bietet den Steuerbehörden einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu Informationen über grenzüberschreitende Umsätze, sodass sie rasch agieren können, wenn ein potenzieller Fall von Mehrwertsteuerbetrug angezeigt wird.

Die TNA, die in enger Zusammenarbeit von den Mitgliedstaaten und der Kommission entwickelt wurde, wird auch eine sehr viel intensivere Kooperation innerhalb des EU-Expertennetzwerks für die Betrugsbekämpfung (Eurofisc) bei der gemeinsamen Datenauswertung ermöglichen. So kann Karussellbetrug noch schneller und effizienter aufgedeckt und abgestellt werden. Die TNA wird die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zwischen nationalen Steuerbeamten fördern, da die Eurofisc-Beamten Informationen nunmehr mit Strafregistern, Datenbanken und Informationen von Europol und der EU-Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF abgleichen und grenzüberschreitende Ermittlungen koordinieren können.

(Quelle: EU-Kommission, Pressemitteilung vom 15.05.2019; gekürzt – zum vollständigen Text )

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