Immobilie zur Altersvorsorge: Worauf kommt es an?
Bekanntlich lauten die drei Kaufkriterien einer Immobilie: die Lage und die Lage und die Lage.

Immobilie zur Altersvorsorge: Worauf kommt es an?

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Wenn Sie sich eine Altersvorsorge mit einer vermieteten Immobilie aufbauen, können Sie kinderleicht Ihre Rentenlücke schließen. Die Mieteinnahmen bezahlen das Darlehen für Ihre Immobilie ab und steigern im Ruhestand Ihre verfügbaren Einkünfte.

Wenn Sie in einen Sachwert wie eine Immobilie investieren, steigt durch die Inflation dessen Wert und die erzielbaren Mieteinkünfte. Somit haben Sie die Inflation auf Ihrer Seite, und die Inflation ist nicht Ihr Feind, sondern Ihr Freund.

Immobilienbesitzer sind meistens vermögender als Mieter

Immerhin verfügen die Bürger Deutschlands laut dem Zentralen Immobilienausschuss über ein Brutto-Immobilienvermögen von 13,3 Billionen Euro.

Wie die Bundesbank ermittelte, besitzt ein Mieter ein Nettovermögen von 61.400 Euro, ein Eigentümer mit abbezahltem Haus dagegen 513.400 Euro. Immobilien gelten daher für viele als sicherer Hafen der Geldanlage.

Wird zunächst Eigentum zur Selbstnutzung erworben, steht irgendwann die Entscheidung an, wie das Kapital für die Altersversorgung erwirtschaftet werden soll. Immobilien sind daher auch eine tragende Säule der Altersversorgung.

Niedrige Zinsen erleichtern derzeit den Kauf einer Immobilie

Getragen wird die aktuelle Immobilienwelle insbesondere von den niedrigen Finanzierungszinsen.

Angesichts der historischen Niedrigzinsphase kann sich eine Kapitalanlage in Betongold auch dann lohnen, wenn der Anleger seinen Kapitalbedarf komplett durch Fremdmittel deckt, also durch Kredite. Vor allem bei Darlehen mit festem Zinssatz über eine lange Laufzeit von 15 bis 20 Jahren lässt sich hinsichtlich der Kreditkosten eine verlässliche Kalkulation darstellen.

Zudem steigt die Nachfrage, weil der Trend zum Single-Haushalt anhält und durch die Zunahme der Lebenserwartung viele Wohnungen und Häuser von weniger Personen bewohnt werden, weil viele in ihrem angestammten Zuhause bleiben, auch wenn die Kinder bereits ausgezogen sind.

Ein weiterer Aspekt, der diese Entwicklung stützt, ist die wachsende Anzahl von Zuwanderern aus anderen europäischen Staaten nach Deutschland, da bei uns die Wirtschaft floriert, in Südeuropa hingegen schwächelt. Daher kommen mehr Zuwanderer ins Land, und diese brauchen Wohnungen.

Da der Staat sich schon seit Längerem beim sozialen Wohnungsbau zurückhält, ist in manchen Regionen ein Vakuum entstanden, das nur noch von privaten Investoren ausreichend gefüllt werden kann. Das ist neben den Niedrigzinsen einer der weiteren Gründe für die steigenden Haus- und Wohnungspreise.

Gibt es beim Kauf einer Immobilien auch ein Risiko?

Das Investment in eine Immobilie ist mit Risiken verbunden, denn dabei handelt es sich um eine langfristige finanzielle Belastung mit hohen Kaufnebenkosten, wie Maklercourtage und Grunderwerbsteuer.

Hohe Wertsteigerungen sind mit einer Immobilie nicht so schnell zu realisieren wie an der Aktienbörse. Den unüberlegten Schnellkauf einer Immobilie, die sich bald danach als Schrottimmobilie herausstellt, gilt es zu vermeiden, da man diese meist nicht ohne Verluste wieder loswird.

Zudem stellt ein großes Vermögen in Häusern und Grundstücken ein Klumpenrisiko dar. Das bedeutet, dass die Erträge an eine Assetklasse gebunden sind. Entwickelt sich der Immobilienmarkt seitwärts oder gar rückläufig, hat das negative Auswirkungen auf die Wertentwicklung.

Ebenfalls zu bedenken ist, dass Immobilien nun einmal immobil, unflexibel und relativ illiquide sind.

Ausschlaggebend für den Erfolg eines Immobilieninvestments ist, dass sich die Immobilie an einem guten Standort und in mindestens mittlerer Wohnlage befindet und der Eigentümer mit ihr perspektivisch Miet- und Wertsteigerungen realisieren kann. Dann nämlich stehen die Chancen für eine gute Vermarktbarkeit gut – sei es bei der Vermietung oder später beim Verkauf.

Wird kurzfristig Geld benötigt, gibt man als Notverkäufer oft schnell im Preis nach, um nicht viele Monate auf den Verkaufserlös warten zu müssen. Zudem stellt nicht jede Immobilie unter dem Aspekt der Geldanlage eine gute Wahl dar, denn es gibt Regionen in Deutschland, die von einer stärker schrumpfenden Bevölkerung betroffen sind.

Was Sie beim Kauf einer Eigentumswohnung oder eines Mietshauses beachten sollten, lesen Sie in unserem neuen Beitrag "Vermietung von Immobilien: Wichtiger Baustein für die Altersvorsorge" in unserem Loseblattwerk "GeldBerater Plus".

(MS)

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