Erst einmal: Herzlichen Glückwunsch zum ersten echten
Job! Hoffentlich hast Du Dich inzwischen von dem Schreck erholt, wie wenig netto vom Bruttogehalt übrig bleibt...
Bestimmt weißt Du, dass Du Dir einen Teil der abgezogenen Steuern vom Staat zurückholen kannst. Genau – mit einer Steuererklärung. Die ist gar nicht so schwierig, wie viele Leute behaupten. Insbesondere zu Beginn der Berufstätigkeit ist die Steuererklärung sogar oft in weniger als einer Stunde erledigt. Denn ein Berufsanfänger hat normalerweise keinen besonders komplizierten Steuer-Fall.
Schauen wir uns doch gleich mal Deine Situation an
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Du hast Deine Ausbildung abgeschlossen,
Absetzbarkeit von Ausbildungskosten, unterschiedliche Behandlung von Erst- und Zweitausbildung (und Kriterien für die Einordnung Deiner Ausbildung in die richtige Kategorie), was alles zu den Ausbildungskosten dazugehört usw. -
Bewerbungen geschrieben und verschickt,
Bewerbungsmappen, Bewerbungsfotos, Online-Bewerbung, Bewerbungsratgeber usw. -
bist zu Vorstellungsgesprächen gefahren,
Reisekosten, Pauschale für die Abwesenheit von zuhause usw. -
hast einen Job bekommen für den Du in eine andere Stadt gezogen bist,
Steuern sparen schon bei der Wohnungssuche, an zwei Orten leben, Neuanfang am Arbeitsort, Umzugskosten, Maklerkosten, Wohnungseinrichtung usw. -
musstest Dir dafür ein oder zwei Dinge anschaffen,
bring your own device (byod), Computer, Fachliteratur, was ist eigentlich Berufskleidung? usw. -
hast dann noch eine Fortbildung besucht,
Unterschied zwischen Fortbildung und Ausbildung und warum das wichtig ist, Reisekosten, Teilnahme- und Prüfungsgebühren, wenn der Arbeitgeber (teilweise) zahlt, Zuschuss von den Eltern usw. -
gehst jetzt jeden Tag zur Arbeit,
mit Auto, Fahrrad oder Straßenbahn zur Arbeit fahren, Unfall auf dem Weg zur Arbeit, Jobticket usw. -
hast ein paar Versicherungen.
der Unterschied zwischen privaten und betrieblichen Risiken, Berufsunfähigkeitsversicherung, Arbeitslosenversicherung, Reisegepäckversicherung, Unfallversicherung, Kranken(zusatz)versicherung, wenn der Arbeitgeber Kosten übernimmt usw.
In den meisten Fällen dürfte es das gewesen sein. Das sieht jetzt zwar auf den ersten Blick nach ganz schön viel aus, aber vor Deiner Steuererklärung brauchst Du keine Angst zu haben!
Leider kann man nicht einfach die Angaben zu mehreren Jahren in das gleiche Formular schreiben – da sich im Steuerrecht häufig etwas ändert, gibt es jedes Jahr neue Formulare. Falls Du für mehrere Jahre Steuererklärungen abgeben möchtest, achte also bitte darauf, alle Software-Ausgaben herunterzuladen.
Im Video
Die ersten Schritte bei der Steuererklärung
erklären wir Dir,
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was die Steuer-Identifikationsnummer ist,
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wann Du zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet bist,
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wann sich eine freiwillige Abgabe lohnt,
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welche Fristen Du kennen musst,
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bei welchem Finanzamt Du Deine Unterlagen abgibst,
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welche Unterlagen Du für die Steuererklärung brauchst und
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wer Dir helfen darf.