Tod eines Angehörigen: Worauf Sie jetzt achten müssen

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Wenn ein naher Angehöriger stirbt, haben die Angehörigen sicher anderes im Sinn als Formulare, Dokumente oder gar die Steuererklärung des Verstorbenen. Leider kann das fatale Folgen haben.

Verschaffen Sie sich einen Überblick

Nicht immer haben die Hinterbliebenen eine detaillierte Übersicht über alle Verträge, die es nun zu bearbeiten gilt. Neben einer Sichtung aller zur Verfügung stehenden Papiere sollten Sie für wenigstens ein Jahr zurück die Kontenbewegungen genau kontrollieren. So entgeht Ihnen keine Versicherung, Mitgliedschaft, Lastschrift oder Überweisung.

Dabei machen Sie am besten einen Abgleich mit den Verpflichtungen, die Sie bereits in Papierform vorliegen haben. Bei fehlenden Dokumenten sollten Sie sich zeitnah mit den jeweiligen Institutionen in Verbindung setzen und eine Kopie der Unterlagen anfordern.

Ein geliebter Mensch ist gestorben und das Herz voll Trauer. Trotzdem müssen sich Angehörige des Verstorbenen in diesen schweren Stunden mit Finanzamt, Versicherungen und Bank beschäftigen. (Foto: AdobeStock)

Versicherungen: In vielen Fällen müssen Sie rasch handeln

Achtung: Bei manchen Versicherungen haben Sie für eine erste Reaktion gerade einmal eine Frist von 24 bis 72 Stunden. Wird diese nicht eingehalten, entgeht den Hinterbliebenen im schlimmsten Fall viel Geld aus wichtigen Versicherungen. Das gilt insbesondere für Lebens-, Sterbegeld- und Unfallversicherungen.

Einige Versicherungen, etwa fürs Handy oder für das Auto, sollten gekündigt werden. In der Regel verlangen die Unternehmen dann eine Sterbeurkunde. Die stellt Ihnen das beauftragte Bestattungsunternehmen zur Verfügung.

Einkommensteuererklärung: Sie als Angehöriger sind in der Pflicht

Zwar nicht ganz so eilig, aber wichtig: Als Angehöriger müssen Sie eine Einkommensteuererklärung für den Verstorbenen abgeben, falls zwischen Jahresbeginn und Todestag noch steuerpflichtige Einnahmen entstanden sind. Als Erbe wirkt sich das möglicherweise auch bei Ihrer eigenen Erklärung aus. Falls der Verstorbene es versäumt hat, müssen Sie das ggf. auch für vergangene Jahre nachholen.

Die Situation ist schwierig genug, doch nach dem Tod ist eine letzte Steuererklärung für Verstorbene nötig. Bis zu ihrem Tod bleibt jede Person steuerpflichtig. Nach dem Tod gehen Besitz und Vermögen in das Eigentum der Erben über. (Foto: AdobeStock)

Das Finanzamt nimmt Sie außerdem für dessen mögliche Steuer-Tricksereien in die Pflicht, denn Sie müssen prüfen, ob bei Steuererklärungen in den vergangenen Jahren alles seine Richtigkeit hatte. Andernfalls droht eine Strafe wegen Steuerhinterziehung.

Eine Erbschaft muss innerhalb von drei Monaten beim Finanzamt gemeldet und eine Erbschaftsteuererklärung erstellt werden, sofern das Finanzamt Sie dazu auffordert.

Theoretisch könnte jeder Erbe eine eigene Erklärung abgeben. Sofern sich jedoch die Erben verstehen, ist es einfacher, eine gemeinsame Erklärung mit Nachlassaufstellung einzureichen. Dadurch werden auch mögliche Nachfragen vermieden, falls die Angaben nicht übereinstimmen.

Alles auf einen Blick – kostenlos

Damit Sie in dieser schwierigen Situation den Überblick behalten, haben wir in einem kostenlosen Download hilfreiche Informationen zusammengestellt. Sie können sich diese Liste der wichtigsten Aufgaben herunterladen – von der Information an die verschiedenen Versicherungen über die Abmeldung des Rundfunkbeitrags bis zur Kündigung von Zeitschriften-Abonnements und vielem mehr.

(CR)

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