Abschnitt B Düsseldorfer Tabelle
DÜSSELDORFER TABELLE 
Gericht
Titel: DÜSSELDORFER TABELLE 
Normgeber: Gericht
Redaktionelle Abkürzung: Düsseldorfer Tabelle
Gliederungs-Nr.: [keine Angabe]
Normtyp: 

Abschnitt B Düsseldorfer Tabelle – Ehegattenunterhalt

  1. I.

    Monatliche Unterhaltsrichtsätze des berechtigten Ehegatten ohne unterhaltsberechtigte Kinder (§§ 1361, 1569, 1578, 1581 BGB):

    1. gegen einen erwerbstätigen Unterhaltspflichtigen:
      a) wenn der Berechtigte kein Einkommen hat: 3/7 des anrechenbaren Erwerbseinkommens zuzüglich 1/2 der anrechenbaren sonstigen Einkünfte des Pflichtigen, nach oben begrenzt durch den vollen Unterhalt, gemessen an den zu berücksichtigenden ehelichen Verhältnissen;
      b) wenn der Berechtigte ebenfalls Einkommen hat: 3/7 der Differenz zwischen den anrechenbaren Erwerbseinkommen der Ehegatten, insgesamt begrenzt durch den vollen ehelichen Bedarf; für sonstige anrechenbare Einkünfte gilt der Halbteilungsgrundsatz;
      c) wenn der Berechtigte erwerbstätig ist, obwohl ihn keine Erwerbsobliegenheit trifft: gemäß § 1577 Abs. 2 BGB;
    2. gegen einen nicht erwerbstätigen Unterhaltspflichtigen (z.B. Rentner): wie zu 1 a, b oder c, jedoch 50 %.
           
  2. II.

    Fortgeltung früheren Rechts:

    1. Monatliche Unterhaltssätze des nach dem Ehegesetz berechtigten Ehegatten ohne unterhaltsberechtigte Kinder:
      a) §§ 58, 59 EheG: in der Regel wie I.
      b) § 60 EheG: in der Regel 1/2 des Unterhalts zu I.
      c) § 61 EheG: nach Billigkeit bis zu den Sätzen I.
    2. Bei Ehegatten, die vor dem 03.10.1990 in der früheren DDR geschieden worden sind, ist das DDR-FGB in Verbindung mit dem Einigungsvertrag zu berücksichtigen (Art. 234 § 5 EGBGB).
  3. III.

    Monatliche Unterhaltsrichtsätze des berechtigten Ehegatten, wenn die ehelichen Lebensverhältnisse durch Unterhaltspflichten gegenüber Kindern geprägt werden:

    Wie zu I. bzw. II. 1., jedoch wird grundsätzlich der Kindesunterhalt (Zahlbetrag; vgl. Anm. C und Anhang) vorab vom Nettoeinkommen abgezogen.

  4. IV.

    Monatlicher Eigenbedarf (Selbstbehalt) gegenüber dem getrennt lebenden und dem geschiedenen Berechtigten:

    a) falls erwerbstätig 1.280 EUR
    b) falls nicht erwerbstätig 1.180 EUR

    Hierin sind bis 490 EUR für Unterkunft einschließlich umlagefähiger Nebenkosten und Heizung (Warmmiete) enthalten.

  5. V.

    Existenzminimum des unterhaltsberechtigten Ehegatten einschließlich des trennungsbedingten Mehrbedarfs in der Regel:

    a) falls erwerbstätig: 1.160 EUR
    b) falls nicht erwerbstätig: 960 EUR
  6. VI.
    1. Monatlicher notwendiger Eigenbedarf des von dem Unterhaltspflichtigen getrennt lebenden oder geschiedenen Ehegatten:  
    a) gegenüber einem nachrangigen geschiedenen Ehegatten  
      aa) falls erwerbstätig 1.280 EUR
      bb) falls nicht erwerbstätig 1.180 EUR
    b) gegenüber nicht privilegierten volljährigen Kindern 1.400 EUR
    2. Monatlicher notwendiger Eigenbedarf des Ehegatten, der in einem gemeinsamen Haushalt mit dem Unterhaltspflichtigen lebt:  
    a) gegenüber einem nachrangigen geschiedenen Ehegatten  
      aa) falls erwerbstätig 1.024 EUR
      bb) falls nicht erwerbstätig 944 EUR
    b) gegenüber nicht privilegierten volljährigen Kindern 1.120 EUR

Anmerkung zu I-III:

Hinsichtlich berufsbedingter Aufwendungen und berücksichtigungsfähiger Schulden gelten Anmerkungen A. 3 und 4 - auch für den erwerbstätigen Unterhaltsberechtigten - entsprechend. Diejenigen berufsbedingten Aufwendungen, die sich nicht nach objektiven Merkmalen eindeutig von den privaten Lebenshaltungskosten abgrenzen lassen, sind pauschal im Erwerbstätigenbonus von 1/7 enthalten.