Leasing
Beim Leasing handelt es sich um eine Sonderform der entgeltlichen Überlassung von Wirtschaftsgütern durch den Leasing-Geber an den Leasing-Nehmer.
Für die steuerliche Beurteilung von Leasing ist entscheidend, wem die Wirtschaftsgüter zugerechnet werden müssen, dem Leasing-Nehmer oder dem Leasing-Geber. Hierfür ist die vertragliche Ausgestaltung des Leasings ausschlaggebend. Leasingverträge werden in Operatingleasing, Finanzierungsleasing und in Spezialleasing untergliedert.
Die hierbei abgeschlossenen Verträge entsprechen normalen Mietverträgen. Sie können von beiden Vertragsparteien kurzfristig gekündigt werden.
Vom Leasing-Geber werden die Versicherungskosten, aber auch die Reparatur- und Wartungskosten übernommen. Wird der Vertrag gekündigt, kann der Leasing-Nehmer das Wirtschaftsgut ohne weitere Verpflichtungen zurückgeben. Der Leasinggegenstand muss bei diesem Vertragstyp beim Leasing-Geber aktiviert werden. Leasingraten sind beim Leasing-Nehmer Betriebsausgaben und beim Leasing-Geber Betriebseinnahmen.
Beim Finanzierungsleasing wird das Wirtschaftsgut gegen eine feste Leasingrate für eine bestimmte Grundmietzeit überlassen. Während der Grundmietzeit kann der Vertrag nicht gekündigt werden.
Der Leasing-Nehmer muss die objektbezogenen Risiken tragen. Hierzu gehören das Risiko von Zerstörung oder Diebstahl. Beim Finanzierungsleasing wird zumeist eine Anzahlung oder eine erhöhte erste Leasingrate vereinbart. Entsprechend der Vertragsgestaltung ist zwischen Vollamortisationsverträgen und Teilamortisationsverträgen zu unterscheiden.
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Während der Grundmietzeit amortisieren sich für den Leasing-Geber die Anschaffungskosten, die Nebenkosten und die Finanzierungskosten.
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Ohne Vereinbarung einer Kaufoption: Das Wirtschaftsgut muss dem Leasing-Geber zugeordnet werden, wenn die Grundmietzeit zwischen 40 und 90 % der Nutzungsdauer des Wirtschaftsgutes beträgt.
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Mit Vereinbarung einer Kaufoption: Das Wirtschaftsgut muss dem Leasing-Geber zugeordnet werden, wenn die Grundmietzeit zwischen 40 und 90 % der Nutzungsdauer des Wirtschaftsgutes beträgt und der Kaufpreis den mit der linearen Abschreibungsmethode ermittelten Buchwert im Veräußerungszeitpunkt nicht unterschreitet.
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Teilamortisationsverträge:
Die Kosten für die Anschaffung des Wirtschaftsgutes haben sich bei Ablauf der Grundmietzeit noch nicht amortisiert.
Wird ein Andienungsrecht des Leasing-Gebers vereinbart, ist das Wirtschaftsgut dem Leasing-Geber zuzurechnen. Wurde nach Ablauf der Grundmietzeit eine Veräußerung des Leasinggutes vereinbart, so ist das Wirtschaftsgut beim Leasing-Nehmer zuzurechnen, wenn dieser mindesten 75 % des Mehrerlöses erhält.
Wurde ein kündbarer Mietvertrag vereinbart, der zudem vorsieht, den Veräußerungserlös auf die Schlusszahlung des Leasing-Nehmers anzurechnen, dann ist das Wirtschaftsgut dem Leasing-Geber zuzurechnen.
Hierbei wird das Leasinggut den Bedürfnissen des Leasing-Nehmers angepasst. Daher kann das Wirtschaftsgut nur von diesem Leasing-Nehmer sinnvoll eingesetzt werden.
Beim Spezialleasing wird das Wirtschaftsgut dem Leasing-Nehmer zugerechnet. Die einzelnen Vertragsklauseln (z.B. Grundmietzeit, Erwerb nach Ablauf der Grundmietzeit) sind dabei ohne Bedeutung.
Leasing-Fahrzeuge: Steuerliche Vorteile kennen und nutzen
Immer mehr Geschäftswagen werden nicht gekauft, sondern geleast. Wenn Sie sich mit den steuerlichen Vorschriften für Leasing-Fahrzeuge auskennen, haben Sie sehr gute Gestaltungsmöglichkeiten. Vor allem mit der zu Beginn des Vertrags üblichen Sonderzahlung in Höhe von mehreren Tausend Euro können Sie hervorragend Ihren Gewinn beeinflussen. Denn bei der Einnahmen-Überschuss-Rechnung ist die Sonderzahlung sofort in voller Höhe als Betriebsausgabe abziehbar. Allerdings wird die Sonderzahlung bei der Ermittlung der tatsächlichen Fahrzeugkosten zeitanteilig auf die Nutzungsdauer des Leasing-Vertrags verteilt, wodurch die Kostendeckelung kaum noch zum Zuge kommt.