Steuererklärung: Elektronische Abgabe mit »ELSTER«

Irgendwie müssen die Angaben, die du in deiner Steuererklärung machst, zum Finanzamt kommen. Früher hat man von Hand in grüne Formulare geschrieben. Heute geht es einfacher.


Entweder du gibst die Daten am Computer mithilfe einer Software ein und druckst dann alles auf ganz normalem Papier aus – die Formulare werden mitgedruckt; dass sie dabei meist grau herauskommen, ist dem Finanzamt egal.


Die ausgedruckte Erklärung schickst du dann per Post an das zuständige Finanzamt oder du wirfst sie beim Finanzamt in den Briefkasten. Der Versand per Fax ist nicht möglich, ebenso wenig ist die Abgabe per E-Mail erlaubt.


Tipp Achte darauf, dass die selbst ausgedruckte Steuererklärung gut zu lesen ist und spare nicht zu sehr an der Druckqualität. Denn eine unleserliche Erklärung darf das Finanzamt zurückweisen. Sie gilt dann als nicht abgegeben! Das ist besonders dann ärgerlich, wenn dadurch Fristen versäumt werden.



Oder du machst es dir noch einfacher. Denn es geht auch ganz ohne Papier. Das ist dann der elektronische Versand per »ELSTER«, das steht für »ELektronische STeuerERklärung«. Der Versand erfolgt direkt aus der Steuersoftware.


Wenn du dich jetzt fragst, wie du bei der elektronischen Abgabe deine Belege und Quittungen mitschicken kannst: Das musst du gar nicht mehr. Schon seit 2017 brauchst du deine Belege nicht mehr mit der Einkommensteuererklärung einreichen. Das Finanzamt verzichtet zunächst auf die Vorlage der Belege. Sollte bei der Bearbeitung die Vorlage von Belegen notwendig werden, wird man sich bei dir melden und die Belege anfordern. Bewahre also auf jeden Fall alle Belege auf!


So geht die Registrierung bei ELSTER

Um deine Einkommensteuererklärung elektronisch abgeben zu können, brauchst du ein »ELSTER-Zertifikat«. Dafür musst du dich im ELSTER-Portal der Finanzverwaltung registrieren. Um diese einmalige Registrierung solltest du dich rechtzeitig kümmern, denn das Verfahren dauert ein paar Tage: Die Aktivierungsdaten für die Zertifikatsdatei, die du für die Nutzung brauchst, schickt dir die Steuerverwaltung per E-Mail und per Post zu. Nachdem du die Aktivierungsdaten eingegeben hast, erhältst du deine Zertifikatsdatei als Download und kannst dich bei deinem ELSTER-Benutzerkonto einloggen.


Für den Versand gibt es verschiedene Varianten:


  • Die eben bereits genannte elektronische Zertifikat ist kostenlos. Bei diesem Verfahren schickst du deine Steuerdaten mit einem personalisierten Software-Schlüssel. Das Zertifikat wird als Datei auf deinem Computer gespeichert.
  • ElsterSecure brauchst du, wenn du dich mit einem mobilen Gerät mit der App ElsterSecure einloggen möchtest. Das funktioniert aber bisher nicht mit den komfortablen Steuersoftwares oder SteuerApps von sogenannten »Drittanbietern« (wie uns), sondern nur mit der von der Finanzverwaltung herausgegebenen Software »Mein ELSTER«.
  • Du kannst dich auch mit dem Personalausweis anmelden, die Finanzverwaltung nennt das den Komfortzugang. Dafür benötigst du ein Kartenlesegerät, die AusweisApp2 und natürlich deinen Personalausweis.
  • Eher etwas für Unternehmer ist der Sicherheitsstick, das ist ein USB-Stick mit deinem Zertifikat. Den Sicherheitsstick musst du hier kaufen (er kostet etwa 55 Euro), außerdem brauchst du die Software »ElsterAuthenticator«.
  • Für Steuerberater gibt es auch eine Signaturkarte, auf die wir hier aber nicht näher eingehen.

Tipp Das kostenlose Zertifikat reicht für private Steuererklärungen normalerweise aus. Nutzt du mehrere Computer in Sachen Steuern, kann der Sicherheitsstick ganz praktisch sein.


Wie gibt man die Steuererklärung mit ELSTER ab?

Im ersten Schritt füllst du die Steuerformulare aus - entweder mit der kostenlosen Anwendung »Mein ELSTER« der Finanzverwaltung, oder mit einer Steuersoftware wie der SteuerSparErklärung.


Bei der Nutzung von »Mein ELSTER« bist du schon bei der Steuerverwaltung in deinem ELSTER-Konto eingeloggt und schickst deine Daten direkt ab. In einer Steuersoftware wirst du am Ende zur Möglichkeit Versand per ELSTER geführt, gibst noch die Zertifikatsdatei an, die auf deinem Computer gespeichert ist, und schickst deine Daten ab.


Mit der erfolgreichen elektronischen Übermittlung hast du deine Steuererklärung wirksam abgegeben.


Hinweis: Vielleicht ist dir schon einmal der Begriff ElsterFormular begegnet oder du hast es sogar selbst genutzt? ElsterFormular war eine kostenlose Software der Finanzverwaltung zur Erstellung der Steuererklärung bzw. Steueranmeldung am PC und der anschließenden elektronischen, verschlüsselten Datenübermittlung. Die Software wurde im Jahr 2020 eingestellt. Seit dem 24.4.2023 kann ElsterFormular keine Daten mehr übermitteln - »Mein ELSTER« ist sozusagen der Nachfolger. Mit der erfolgreichen elektronischen Übermittlung hast du deine Steuererklärung wirksam abgegeben.


Tipp Wenn du eine (kostenpflichtige) Steuersoftware verwendest, bekommst du im Programm wertvolle Tipps und Tricks und wirst Schritt für Schritt durch deine Steuererklärung geführt. So hilft die Software dabei, aus einer Steuererklärung immer das Optimum rauszuholen und bares Geld zu sparen.

Das ist bei ELSTER nicht der Fall. Es handelt sich nämlich streng genommen »nur« um ein digitalisiertes Steuerformular - ohne hilfreiche Beratung. Sofern du also nicht über ein sehr breites Steuerwissen verfügst, lässt du mit ELSTER oft ungenutztes Steuerpotential in Form einer höheren Steuerrückzahlung liegen.


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Ist die Datenübertragung bei ELSTER sicher?

Diese Frage hat die Bundesregierung beantwortet und ausführlich erklärt, welche Sicherheitsmerkmale zur Anwendung kommen. Es geht dabei sowohl um die Technik hinter ELSTER - also die ELSTER-Schnittstelle, Übertragungswege und Verschlüsselung - als auch um die Datenspeicherung und Zugriffsmöglichkeiten: Wo liegen deine Steuer-Daten und wer kommt an sie heran?


Ausführliche Informationen dazu findest du in unserem Beitrag über die Sicherheit von ELSTER und der elektronischen Steuererklärung.


Steuererklärung direkt beim Finanzamt abgeben

Wenn du dich gegen die Abgabe per ELSTER entscheidest, kannst du die Steuererklärung auch per Post schicken oder beim Finanzamt in den Briefkasten werfen. Die Formulare füllst du von Hand aus oder du bearbeitest die Steuererklärung mit einer entsprechenden Software, druckst sie aus und unterschreibst sie.


Tipp Wenn du direkt selbst zum Finanzamt gehst, achte darauf, dass du den richtigen Briefkasten erwischst! Oft sind Finanzamt, Finanzgericht und andere Behörden im gleichen Gebäude untergebracht. In größeren Städten sind manchmal auch zwei Finanzämter im gleichen Gebäude – in Mannheim zum Beispiel die Finanzämter »Mannheim-Stadt« und »Mannheim-Neckarstadt«. Droht die Abgabefrist abzulaufen, wäre ein Einwurf der Steuererklärung in den falschen Briefkasten fatal. Sie wird zwar weitergeleitet – bis sie beim richtigen Empfänger ist, kann die Frist aber schon abgelaufen sein.



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